Es hat uns mal wieder erwischt:
Vorhin kam meine Nachbarin, holte ihr „Päckchen“ ab und erzähle beiläufig, dass gleich die Hausverwalterin käme, um sich den Wasserschaden in ihrem Keller anzusehen. Sie erzählte, dass immer, wenn es regnet, ihr Keller (der unter meiner Wohnung liegt) unter Wasser steht, weil das Wasser an der Innenwand herunterläuft. Vor einigen Monaten hatte sie mir schon einmal davon erzählt, danach waren Handwerker im Haus und ich dachte, der Schaden wäre längst behoben. Damals habe ich natürlich sofort in meinem Kämmerchen nachgesehen, ob ich ebenfalls einen Wasserschaden hätte. Dem war aber nicht so. Nur ein Restfleckchen alten Schimmels vom Wasserschaden davor war noch sichtbar. Deshalb nutze ich mein Kämmerchen auch wirklich nur als Abstellkammer für Dinge, die ich nur 2 x im Jahr oder weniger brauche und lasse ansonsten die Türe immer geschlossen. Ich bin ziemlich geruchsempfindlich und alleine nur der Hauch von Schimmelgestank verursacht in mir höchste Übelkeit.
Höchst alarmiert habe ich vorhin mit den schlimmsten Befürchtungen meine Kämmerchentüre geöffnet. Auf den ersten Blick war nichts zu sehen, aber als ich die Wand freigeräumt hatte, hat mich fast der Schlag getroffen. Die Wand ist nass. Es stinkt wie die Pest nach Schimmel.
Als die Hausverwalterin kam, hab ich ihr den Schaden gezeigt. Sie ist immer sehr freundlich und verständnisvoll und hat mitgekriegt, wie mich dieser erneute Wasserschaden in meiner Wohnung aus der Bahn wirft. Wie oft schon hatte ich mit den Wasserproblemen anderer zu kämpfen? Wie oft schon wurde meine Wohnung aufgehauen, die Badezimmerwand zertrümmert, die Küche demoliert und die Kinderzimmerwand aufgestemmt, ganz zu schweigen von den Aufrissarbeiten im Kämmerchen – immer, wenn jemand über mir einen Rohrbruch hatte. IMMER hatte ich den Schaden. Beim letzten Aufhauen des Kämmerchens habe ich schon nachgefragt, ob sie nicht einen Versorgungsschacht legen könnten, damit nichit immer die Wand aufgehauen werden muss, aber das haben sie nicht gemacht.
Und jetzt ist es wieder soweit. Der Handwerker wird von der Verwaltung informiert und mir stehen wieder diese Drecksarbeiten ins Haus. Ich habe allerdings sofort gesagt, dass ich diesmal nicht mehr bereit bin, die Stromkosten für die Trocknungsgeräte zu übernehmen. Beim letzten Mal wurde mir vorab zugesagt, dass ich die Kosten zurück bekäme, aber letztendlich habe ich nur ca. 1/3 des Geldes zurückbekommen, während bei meiner Nachbarin mit Hausstrom getrocknet wurde und sie nicht einen Cent bezahlen musste. Mir ist egal, wie sie es anstellen, aber ich bin nicht bereit, wieder für anderen Mist zu zahlen.
Das Heftigste an dem Schaden diesmal ist, wie ich heute erfahren habe, dass der Rohrbruch in der 2. Etage über meiner Wohnung liegt. Die sehr elitären Bewohner dieser Wohnung verbringen den Sommer hauptsächlich im Kleingarten. Sie wurden – wie man mir erzählte – schon vor Monaten angeschrieben, damit sie sich mit den Handwerkern in Verbindung setzen und den Schaden beheben lassen. Dazu sind sie nicht bereit, weil sie den Sommer im Garten verbringen wollen (keine 10 Minuten mit dem Fahrrad von hier aus). Sie kommen nur ein paar Mal in der Woche, um die Post zu holen. Handwerker dürften, wie ich heute erfuhr, erst Ende September in ihre Wohnung, weil sie erst im Oktober die Saison im Garten beenden würden. Nett, oder?
Bin gespannt, ob oder was jetzt passiert. Ich hoffe und bete nur, dass sie nicht (weil sie oben in die Elitewohnung nicht reinkommen), meine Wand aufhauen und von hier aus das neue Stück einsetzen. Denn eigentlich würde es völlig reichen (wie der Handwerker vor Monaten meiner Nachbarin erzählte), wenn die oberste Wohnung, in der der Schaden entstanden ist, aufgehauen würde. Aber in diesen Haus haben schon Pferde vor die Apotheke gekotzt. Hier ist alles möglich und jeder macht, was er will.
Am Liebsten würde ich einfach ausziehen. In eine Wohnung mit Balkon, frischer Luft und ohne ewige Wasserschäden. Geht aber leider aus vielen Gründen nicht. Ich habe weder die Manpower, noch das Geld für einen Umzug, die Renovierung der alten Wohnung und der Einrichtung der neuen. Meine Freunde wohnen Hunderte Kilometer entfernt und hier ist Ort ist niemand, der mir helfen könnte, seit ich keine Kontakte mehr zum Kleingartenverein oder meinem alten Musikverein habe. (Schon komisch, wenn man bedenkt, dass ich früher überall im Vorstand war und ich da sehr viele „Freunde“ hatte, die bei der Scheidung abgesprungen sind).
Und eigentlich liebe ich diese Wohnung, weil sie prima aufgeteilt ist und Ost- und Westfenster hat. Ich liebe Sonnenauf- und untergänge und könnte mir nicht vorstellen, in einer anders ausgerichteten Wohnung zu wohnen. Da würde mir wirklich etwas fehlen. Morgens werde ich von der Sonne geweckt und abends kann den Sonnenuntergang sehen. Außerdem sind mein Wohnzimmer und das Schlafzimmer schön groß. Das brauche ich, weil ich ja auch viel nähe und mein Zeug unterbringen muss. Das Kinderzimmer ist auch groß genug. Das Badezimmer ist winzig, ebenso wie die Küche. Dabei finde ich eine große Wohnküche, wie wir sie in Altroggenrahmede hatten, viel schöner. Aber sie reicht für 2 Personen.
Meine Gedanken und Sorgen kreisen gerade mal wieder. Das hört einfach nicht auf. Ich bin fix und fertig, verzweifelt, hoffnungslos und kraftlos. Dazu kommt, dass am Freitag mein Auto kaputtgegangen ist, ich nicht weiß, was mir da bevorsteht und sich heute wieder gezeigt hat, dass dringend neue Anziehsachen gebraucht werden, weil die alten sich auflösen. Wie soll ich das nur alles schafffen? Ich kann gerade nicht mehr. Hilfe ist nicht zu erwarten, ich weiß, aber das musste ich jetzt einfach mal rausschreiben, sonst platze ich vor lauter innerer Tränen.
Kommentare zu: "Wasserschaden zum x-ten" (2)
Owej. Das klingt nach verdammt viel Sch*****. Unser Jahr hat auch so bescheiden angefangen. Auto kaputt. Warmwasserboiler kaputt. Rechnungen Ohne Ende. Und jedesmal wenn man denkt „so das war’s jetzt“ kommt was neues. Dieses Jahr ist einfach bescheiden. Ich drück Dir die Daumen, dass alles gut ausgeht😄
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Danke. Solche Reparaturen braucht doch kein Mensch. Auch für dich alles Gute. 🙂
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