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Beiträge mit Schlagwort ‘Grübeleien’

Spontan geht anders


Vorhin hat meine älteste Schwester angerufen und mich gefragt, ob ich morgen früh spontan Zeit hätte. Ich habe mich gefreut, weil ich dachte, dass sie mich besuchen kommen möchte. Ihr fällt im Moment zuhause  die Decke auf den Kopf und sie möchte einfach eine schöne Zeit mit mir haben, sagt sie. Aber sie möchte, dass wir uns in Krefeld treffen. Ups? Das hatten wir noch nie. Ich bin im ersten Moment total erschrocken, meine Gedanken rasen. Aber ich sage, dass ich mich auf morgen freue. Frage sie, wo wir uns treffen und wo sie parken will. Sie erklärt mir groß und breit,  wo sie immer parkt und dass sie zwischendurch immer das Parkhaus verlässt und wieder reinfährt, um Kosten zu sparen. Das verwirrt mich alles total und ich blicke schon nach kurzer Zeit nicht mehr durch.  Ich habe keine Ahnung, WO das Parkhaus ist und fühle mich in einer größeren Stadt sowieso schnell verloren, wenn ich alleine hinfahren muss.  Ich weiß, das ist total bescheuert und früher hatte ich mit solchen Sachen überhaupt keine Probleme. Aber seit ein paar Jahren überfordern mich solche einfache Dinge total. Ich erzähle ihr, wo ich sonst in Krefeld parke und sie meint, ihr Parkhaus wäre besser. Na super! Weil ich überhaupt keinen Plan habe, wie das alles laufen soll, sage ich nach 15 Minuten erstmal zu und wir vereinbaren einen Treffpunkt außerhalb der Parkplätze.
Warum kommt sie nicht her? Wie komme ich nach Krefeld? Meine Gedanken kreisen um alle möglichen Punkte. Jetzt sitze ich seit Stunden vor dem PC, schaue mir den Stadtplan an, schaue mir die Parkplätze an, finde Berichte über Drogenkonsum und gebrauchte Spritzen in den Parkhäusern und von fehlenden Parkwächtern. Meine Angst wird immer größer.  Wo soll ich hin? Und wie? Ich fahre normalerweise nur ganz selten alleine mit meinem Auto. Und wenn, dann möglichst nur bekannte Strecken. Ich bin ein Angsthase geworden. Mein Forscherdrang und Mut von früher ist einfach weg, wenn es um solche Touren geht. Ich mache mich total nervös. Eigentlich wollte ich schon seit Stunden im Bett liegen und schlafen, aber es geht nicht. Ich weiß ja immer noch nicht, was ich morgen früh machen soll. Dazu kommt, dass hier wirklich viel Schnee liegt. Na gut, die Hauptstraßen sind geräumt. Aber unsere Straße und die Nebenstraßen sind echt extrem glatt. Gestern hing ein Krankenwagen hier bei uns im Wendekreis fest, weil unter der aufgefahrenen Schneedecke alles vereist ist und er musste angeschoben werden.  Und ich soll da fahren? Ja okay – es sind nur ein paar Minuten und ich wäre auf der Hauptstraße. Von da an geht das ja bestimmt wieder. Aber trotzdem. Ich weiß ja nicht, was mich auf dem Weg erwartet.

Mit dem Bus oder Zug fahren kann ich auch nicht. Dafür reicht mein Budget nicht mehr. Die Fahrten sind einfach zu teuer. Und zum Bahnhof müsste ich dann auch mit dem Auto oder mind. 20 Minuten laufen, weil ich ja nicht mehr so schnell bin. Ich hoffe, dass mein Sprit noch bis Ende des Monats reicht. Ich muss ja auch noch 2 x mit dem Auto zum Doc und jeden Tag 2 x zum Bahnhof.  Wie soll ich das nur machen? Parkgebühren kommen ja morgen auch noch. Dann bleibt für den Rest des Monats nichts mehr. So ist das, wenn man in Frührente ist und mit Tochter alleine wohnt. Da ist alles nicht so einfach.

Meine Schwester will morgen mit mir frühstücken gehen. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich zuhause frühstücken werde, weil ich mich in kein Cafe setzen kann. Sie meinte nur, das würden wir dann morgen sehen, was wir machen. Ich weiß nur, dass ich unglaublich aufpassen muss, damit ich mein Auto nachher noch (aus welchem Parkhaus auch immer) wieder rausholen kann.  Am liebsten würde ich einfach absagen, aber das würde sie nicht verstehen. Ich will auch nicht jammern. Das will sie ja auch nicht hören. Sie hat ihre eigenen Probleme. Und eigentlich hält sie mich für stark, weil ich in ihren Augen schon so viel geschafft und durchgestanden habe. Dabei bin ich das gar nicht.  Hoffentlich habe ich morgen genug Kraft, um vernünftig neben ihr herzulaufen und nicht wieder mit dem blöden Hexenschuss und Fersensporn gebückt wie eine alte Frau durch die Gegend zu humpeln. Ich werde mich zusammenreißen. Wenigstens für 1 Stunde oder 2. Und ich weiß jetzt schon, dass mich das wieder so viel Kraft kosten wird, dass ich danach ein paar Tage nicht mehr richtig hochkommen. Aber egal – ich will mit ihr etwas unternehmen. Wir haben so wenig Zeit miteinander und das kann immer alles ganz schnell vorbei sein. Das habe ich ja oft genug erlebt. Also werde ich auch morgen wieder stark sein. Sie wird mit mir durch die Geschäfte gehen – ich werde lächeln und mich mit ihr freuen, wenn sie etwas Schönes findet.  Aber ich werde nichts kaufen. Nicht nur, weil ich in meiner Größe nichts Gescheites oder Günstiges finde. Meine Schwester hat ganz fürchterlich viel abgenommen und ist nur noch ein Strich in der Landschaft. Ich habe ganz fürchterlich viel zugenommen, passe nirgendwo mehr richtig rein und schöne Sachen habe ich auch nicht. Vor dem Zusammenbruch war ich genauso schlank wie sie mal war. Die Tabletten und die Depressionen haben mich dick werden lassen. Aber Neid empfinde ich nicht. Es geht mir ja eigentlich noch gut. Ich habe alles, was ich brauche und anderen geht es viel schlechter. Sie sitzen in der Kälte im Schnee und werden uns Pappbecher entgegenhalten. Ich kann kaum an diesen Menschen vorbeigehen. Das zerreisst mich immer. Am liebsten würde ich ihnen noch meinen Mantel geben.  Meist bleibt es aber dann bei meinem letzten Euro, der in diese Büchse wandert. Ich kann noch geben! Und das ist gut so! Irgendwie kommen wir schon durch. Das haben wir immer irgendwie geschafft. Aber es ist extrem hart.

Werde ich morgen eine gute Gesellschaft für meine Schwester sein? Ich möchte, dass es ihr gut geht, wenn wir zusammen sind. Ich möchte, dass sie lächelt. Sie hat es auch nicht leicht. Also werde ich irgendwie morgen nach Krefeld fahren, irgendwie parken und irgendwie den Morgen überstehen und eine schöne Zeit mit ihr haben. ich hab solche Angst vor dem Fahren. Aber irgendwie werde ich mit Hilfe des Navis ankommen. Egal, wie lange es dauert. Ich fahre einfach sehr viel früher los, dann passt das schon irgendwie.. Hoffentlich finde ich mein Auto wieder. Sonst passt meine Tochter mit auf, wenn wir wegfahren und bringt mich wieder zum Auto zurück.   Ich verliere seit dem Zusammenbruch so leicht die Orientierung. 😦

Und noch etwas Schreckliches fällt mir ein. Was mache ich nur, wenn sie in ein Einkaufzentrum will und Rolltreppe fahren will?? Oh hilfe, das kann ich nicht mehr. Ich kriege schlimmste Panikattacken auf Rolltreppen und manchmal sogar auf einfachen langen Treppen. Daher nehmen meine Tochter und ich beim Shoppen normalerweise vorhandene Aufzüge – oder ich warte vor den Geschäften, wenn es keine gibt und das nicht möglich ist. Das habe ich meiner Schwester auch irgendwann mal gesagt, aber ich bin sicher, dass sie das gar nicht wahrgenommen hat. Also wird sie morgen irgendwo hoch- oder runterfahren wollen und mich wieder zusammenfalten und auslachen, wenn ich ihr sage, dass ich das nicht kann.  😦 ….. Ich glaube, ich sage doch morgen früh noch spontan ab. Sie wird eine andere finden, die mit ihr geht – vielleicht eine Freundin? Mit der kann sie dann Rolltreppen fahren, so viel sie will. Und die parkt mit ihr dann vielleicht auch im Seidenweberhaus und fährt zwischendurch auch wieder raus und rein.  Ich bin keine gute Gesellschaft mehr für sowas.  Aber wenn ich jetzt kneife, ist das auch nicht gut. Nicht gut für mich.  Ich hasse es, feige zu sein. Aber ich könnte jetzt schon heulen, wenn ich an die Rolltreppen und das Fahren und die Parkhäuser und das Frühstück denke.  Also schiebe ich die Gedanken einfach weg und denke nur an meine Schwester. Ich schaff das schon. Irgendwie? Gleich werde ich erstmal ins Bett gehen – vermutlich noch die halbe Nacht nachdenken und Lösungen suchen. Und je nachdem, wie es mir morgen geht, werde ich fahren oder nicht.

Spontan geht anders!

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