Connys Welt … oder "higher than heaven" ;-)

Beiträge mit Schlagwort ‘Panik’

Hacksteaks mit Tomaten und Spinne am Abend


Heute war es ja zum Glück wieder wärmer. Am Morgen waren es knapp 13 °C, gegen Mittag dann angenehme 23 °C. Für unseren Wocheneinkauf, der heute ausnahmsweise mal an einem Freitag stattfand, habe ich heute zum ersten Mal seit dem Frühling mal wieder eine Jeans getragen. Ganz ungewohnt war das –  aber sehr locker sitzt sie jetzt. 😉 Normalerweise fühle ich mich in Kleidern viel wohler, weil sie viel luftiger sind. Aber heute Morgen war es einfach zu kalt dafür.

Wir haben wieder jede Menge Gemüse gekauft: frischen Spinat, Weißkohl, Aubergine, Pilze, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch, Mais usw.. Das bietet sich im Moment einfach an und wir mögen das auch sehr gerne. 🙂

Unsere Mahlzeiten von heute:

Morgens
1 Eiweiß-Drink Vanille

Mittags
Je 1 Rinder-Hacksteak mit gebratenen Zwiebeln und Tomatenscheiben, 3 Mini-Bifteki, dazu etwas griechischen Feta-Käse.

Rinderhacksteak, Mini-Bifteki, Tomaten photo DSC_0115_zpsqnsyb8fp.jpg

Abends
Je 1 Rinder-Hacksteak mit Zwiebelringen und gewürfelten Tomaten, darüber etwas geraspelten Parmesankäse.

Rinderhacksteak, Tomaten, Zwiebeln, Parmesanstreifen photo DSC_0116_zpsnmhjhh5g.jpg

Zwischenmahlzeit als Erfrischung
1 Buttermilch-Vanille-Eishörnchen

Damit sind wir insgesamt heute bei ca. 1000 kcal. Das geht also noch. 🙂

 

Und gerade hatten wir noch ein Erlebnis der besonderen Art:

Gestern habe ich meine Wäsche vom Ständer genommen und in einen Wäschekorb gepackt. Da es 60 °C-Wäsche, u.a. Handtücher und Bettwäsche ist und wir es gestern nicht geschafft haben, die großen Teile zu recken und zusammenzulegen, haben wir uns das für heute Abend vorgenommen. Der Korb stand seit der Mittagszeit schon auf meinem Bett und hat auf’s Auspacken gewartet. Da meine Tochter heute Abend einen Film geguckt hat, hat sie sich den Korb schon mal rüber in ihr Zimmer geholt und dort aufs Bett gestellt. Ich hab in der Zeit JOHNNY LOGAN auf mdr geschaut. Habt ihr JOHNNY schon mal Holz hacken oder am Lagerfeuer singen gesehen? Nein? Heute hat er es gemacht. Natürlich alles gestellt, wie das im Fernsehen eben so ist – aber immerhin. 🙂 Nachdem JOHNNY gesungen hat, bin ich also ins Zimmer meiner Tochter – noch immer total happy und aufgewühlt. 🙂 Und dann haben wir angefangen, die Wäsche zusammenzulegen. Bis

…………………

Achtung Trigger

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Beim Anheben des Spannbettuchs flitzte etwas Braunes über die Bettwäsche in den Korb zurück. Uns standen die Haare gleich auf Alarm. Gänsehaut, Schweißausbrüche und Schnappatmung bis zum Abwinken. Mit einem kurzen Schrei haben wir das Betttuch wieder in den Korb fallen lassen. Was nun? Das war eindeutig eine fette, braune Kellerspinne, eine Winkelspinne. So ein richtig dickes Ding. Ich hatte gestern beim Wäscheabnehmen schon das Gefühl, als wäre mir irgendwas über die Hand gelaufen – und mir war schon klar, dass das eine Spinne gewesen sein musste. Das war ja nicht das erste Mal, dass eine Spinne in der Wäsche sitzt. Als die Wäsche früher immer im Keller getrocknet wurde, war das öfter so. Nach meinem ersten Blickkontakt mit so einem Vieh habe ich mich dann geweigert, da unten nochmal Wäsche aufzuhängen. Auf jeden Fall habe ich gestern meinen Kopf gezwungen, NICHT zu glauben, dass das eine Spinne war, sondern mir eingeredet, dass das nur ein loser Faden gewesen sein muss. Und dann hab ich das einfach verdrängt. Aber wie sich jetzt ganz offensichtlich zeigte, war es doch eine Spinne. Brrrr – ich muss mich sogar beim Schreiben immer schütteln und mir wird heiß und kalt und übel dabei.

Also – was tun?

Ich habe mich mit Insektenspray, Fliegenklatsche und Schlappen bewaffnet und dann erstmal vorsichtg Stück für Stück die andere Wäsche aus dem Korb angehoben und durchgeschüttelt. Die Spinne fiel zum Glück nicht heraus und lief auch nicht über das Bett in irgendwelche Ritzen oder zwischen die Kissen. Bei jedem Teil, was ich aus dem Korb geholt habe, wurde es schwieriger. Als ich beim letzten Drittel der Wäsche angekommen bin, habe ich es nicht mehr geschafft, mit meiner Hand in den Korb zu gehen. Da habe ich mir die Grillzange aus der Küche geholt und damit die Wäsche zipfelweise angehoben. Meine Tochter und eine Freundin schnappten sich Spray und Klatsche. Und dann ….. zack …….. flitzte die Spinne über die Handtücher, die noch im Korb waren. Großer Aufschrei von uns allen zusammen. Adrenalin pur. Panik! Ich hab das Handtuch dann mit der Zange gaaaanz vorsichtig hochgehoben und die Spinne rannte, wurde besprüht, versteckte sich wieder. Wieder kurze Pause zum Durchatmen für alle. Das war gruseliger als jeder Horrorfilm. Habe das Handtuch nochmal hochgehoben – keine Spinne gesehen – das Handtuch mit einer Hand und Zange auseinander gehalten – und dann schrien die Mädchen, dass die Spinne ganz nah an meiner Hand liefe. Ich hab alles fallenlassen, mich geschüttelt und dann ohne Nachzudenken die rennende Spinne mit der Grillzange gepackt. Das war das Ende der Spinne. Mir tut das wirklich leid, aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun können. Mit einem Glas fangen und dann raussetzen, wie ich das mit kleineren Spinnen schon mal hinkriege, ging in diesem Fall überhaupt nicht. Den Korb stehenlassen und die Mädels hätte heute Nacht kein Auge zugemacht – auch keine Option. Meine Haare stehen immer noch zu Berge, wenn ich daran denke. Die restliche Wäsche, die mit eingesprüht wurde, ist wieder in der Waschmaschine und der Korb ausgewaschen. Sorry Spinne, tut mir wirklich leid.

Kommt ihr mit dicken Spinnen klar oder fallt ihr dann auch in einen kleinen Schockzustand?

Brrrrr *schüttel*

Innere Arbeit: Vermeidung und Angst auflösen. Und: die Brille naht


Nun bin ich schon seit langem dabei, mich meinem manchmal flüsternden, manchmal brüllenden inneren Schweinehund (auch liebevoll „innerer Terrorist“ genannt) zu stellen. Während meiner Therapie bekomme ich dafür auch gute Hilfsmittel und Techniken sowie Mut und Vertrauen an die Hand, mit denen ich arbeiten kann. Und in Vorbereitung u.a. auf den kommenden Irlandflug (mit Germanwings) bearbeite ich z. B. meine Höhen-, Flug- und Vermeidungsangst. Im Moment weiß ich nämlich noch nicht einmal, wie ich die Treppe zum Flugzeug rauf- und schon gar nicht runterkommen soll. Einen Ausflug zu einer Führung über mehrere Etagen im Guinness-House in Dublin habe ich auch schon absagen müssen, weil ich mir das nicht mehr zutraue.

Meine Ängste und Einschränkungen sind in den letzten 10 Jahren stetig immer mehr gestiegen. Mein ganzes Selbstbewusstsein ist so oft völlig im Keller. So geht das nicht mehr weiter.

Ich habe mir jetzt einen 10-Stufen-Plan erstellt, den ich bearbeite und stelle mich meinen Ängsten, bis sie mir nicht mehr wehtun. Obwohl ich noch ziemlich weit unten auf den Stufen bin, arbeite ich daran und kann auch schon Erfolge verbuchen. Darauf bin ich richtig stolz. Und jeden Tag mache ich ein bisschen mehr. Im Laufe der letzten Wochen bin ich auf einen freistehenden, kleinen Hocker gestiegen (sogar am offenen Fenster beim Fenster putzen) und habe darauf nach mehreren Versuchen durchgehalten, bis ich dabei keinen Stress mehr empfunden habe und habe dann langsam und vorsichtig Stück für Stück ein bisschen mehr versucht. Heute bin ich sogar fast spontan eine Mini-Rolltreppe in Essen hochgefahren (Rolltreppe geht seit Jahren nicht mehr, weil ich Angst vor dem Herunterfallen habe und Panik bekomme). Beim nächsten Mal, wenn die Zeit nicht mehr so drängt, werde ich diese Rolltreppe so oft hochfahren, bis ich dabei ganz entspannt bleibe. Das ging heute schon ganz gut, aber so ganz stressfrei war es leider noch nicht. Runter geht auch noch nicht.

Ich bin heute unzählige Treppen rauf und runter gelaufen – ganz langsam und vorsichtig und immer am Geländer entlang. Mir ist dabei jedes Mal noch richtig übel und mulmig gewesen, obwohl ich es immer wieder angegangen bin. Meine Tochter unterstützte mich dabei, indem sie vor mir lief, damit es nicht ganz so steil abwärts geht. Sonst überfällt mich schon oben auf dem Treppenabsatz die Panik. Heute hatte ich nur 1 x so ein Fallgefühl dabei, als der Fuß beim Auftreten die Stufe etwas höher erwartet hat, als sie wirklich war. Da habe ich gedacht, ich stürze in die Tiefe und die Panik war wieder da. Aber ich habe durchgehalten, wieder versucht, auf meine Atmung zu achten und zu schauen, was wirklich passiert. Und dann ging es nach einer Weile wieder.

Aber ich bin sogar Glasaufzüge gefahren (was bleibt mir anderes übrig, wenn Rolltreppen nicht möglich sind und Treppenhäuser nicht da sind?) und habe es geschafft, bei einem die Augen offen zu halten. Damit habe ich meinen Vermeidungswünschen eine Abfuhr erteilt. Yeah!!! Bei den anderen habe ich das auch z. T. versucht, bin aber dann wieder von Panik überrollt worden, als ich die Abgründe gesehen habe.

Zwischendurch habe ich auf den offenen, oberen Etagen der Einkaufspassagen immer mal wieder einen kurzen Blick in die unteren Etagen geworfen. Das ist für mich so gut wie unerträglich. Ich traue diesen Brücken und offenen Gängen irgendwie nicht so wirklich und die gläsernen Geländer machen es auch nicht einfacher. Aber ich habe es ab und zu versucht, bis ich es leider nicht mehr ausgehalten habe. Ich weiß, ich hätte noch weiter machen müssen, aber das ging heute einfach nicht. Soviel Kraft konnte ich nicht aufbringen.

Aber ich habe es geschafft,  nach dem Einkaufen wieder zurück in ein Geschäft zu gehen, welches mir meine 10 % Geburtstagrabatt auf den Einkauf gegeben hat, aber den eigenen 20 %  Geburtstagsrabatt „vergessen“ hat. Vom Geschäftsrabatt habe ich erst draußen an der Türe auf dem Schild gelesen, dann kurz überlegt und mich meinen Ängsten gestellt. Mutig bin ich wieder in den Laden gegangen und habe die Verkäuferin freundlich darauf aufmerksam gemacht – UND ich habe auch die weiteren 20 %  bekommen. Nochmal yeah! 🙂

Und ich bin zu meinem Mobilfunkanbieter gegangen und habe nachgefragt, wie ich mit meinem Vertrag in Irland telefonieren kann. Das geht aber irgendwie nicht, weil ich in meinem Mini-Mini-Minivertrag so eine Option gar nicht habe. Da müsste ich eine große andere Flat abschließen, mich 20 Euro im Monat mehr kostet. Also erstmal auf Eis legen und mal nachprüfen, welche Möglichkeiten es noch gibt. 20 Euro mehr im Monat sind aktuell keine Option für mich. Aber ich hatte den Mut, in einen fremden Shop zu gehen und nachzufragen. Nicht schlecht, oder? Dafür, dass ich in den letzten 10 Jahren so oft meinen Mut verloren habe.

Außerdem habe ich mir heute ein Herz gefasst und spontan bei F….mann meine Augen testen lassen. Das hätte ich schon seit langem tun sollen, hab aber immer gedacht: „Ach, das geht wieder weg und wird wieder besser“. Es ist aber nicht besser geworden. Schilder in einiger Entfernung kann ich schon eine ganze Weile nicht mehr richtig erkennen und beim Lesen hab ich auch einige Probleme. Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Nun hat vorhin ein netter, junger Mann und kompetenter Augenoptikermeister mehr als 20 Minuten lang gründlich meine Augen untersucht und ausführliche Tests durchgeführt. Ich muss sagen, dass ich mich sehr gut beraten und aufgehoben gefühlt habe und das Angstgefühl rasch verschwunden ist.

 

Brille? photo 20150328_224544_zpsw83u8rts.jpg

 

Und da steht das Ergebnis  – fest und unbestreitbar. Was genau da steht und was alles bedeutet, weiß ich nicht mehr so genau. Aber ich habe wohl eine Hornhautverkrümmung (wie jeder 2. über 40 in Deutschland), die „eine ganz schöne Hausnummer“ ist. Rechts 1,5 und links 1,25.  Und ich brauche eigentlich 2 Brillen – eine für die Weitsicht und eine zum Lesen. Alternativ soll ich mal über eine Gleitsichtbrille nachdenken, weil kaum jemand es über längere Zeit schafft, ständig 2 Brillen mit sich zu führen und die immer wieder zu wechseln. Leuchtet ein, oder?  Brillengestelle ansehen konnte ich mir jetzt leider nicht, weil es schon so spät war. Da dieses Geschäft unglücklicherweise über eine schöne, leider aber auch „durchschaubare“ Treppe verfügt, die ich nicht hochgehen kann und die Damengestelle in der 1. Etage liegen. So werde ich in der nächsten Zeit nochmal wiederkommen müssen, damit mir jemand den Aufzug oder das Treppenhaus aufschließen kann.  In der verbleibenden Zeit muss ich mich wohl mit dem Gedanken an eine Brille anfreunden. Und mir überlegen, wie ich die bezahlen soll. Bei Gleitsichtgläsern werden das mindestens 50 Euro pro Glas werden. Und Entspiegeln ist wohl auch kein unnützer Luxus, sondern hilfreich. Es soll aber auch eine Versicherung geben, bei der das Ganze billiger wird. Muss ich mal schauen, wie was funktioniert.

Und man soll es nicht für möglich halten. Als er mir diese Testbrille gegeben hat und ich mir dann außerhalb der Untersuchungskabine die Umgebung, das Straßenschild und die Auslage angesehen habe – mal mit und mal ohne Brille, war das wie HD-TV im Gegensatz zu einem uralten Röhrenfernseher. Wow! Die Lektion habe ich verstanden!

Und im Großen und Ganzen bin ich heute richtig stolz auf mich! 🙂

 

Ex und Streß


Normalerweise schreibe ich hier solche Sachen nicht, aber ich drehe gerade etwas am Rad wegen heute Nachmittag.

Ich brauche gerade mal ein bisschen Mut, Daumen drücken und Kraft schicken für ein vermutlich sehr anstrengendes, heftiges, emotionales und wieder mal sehr scharfzüngiges Gespräch mit dem Ex.

Hilfe und Verständnis ist von ihm wie immer nicht zu erwarten. Er kennt nur seine eigene Welt, will uns „seine Sachlage“ darlegen, jetzt, wo er auch Rentner ist – interessiert sich aber andererseit einen Dreck um unsere „Sachlage“, mit der wir schon seit Jahren kämpfen. Wirft mir bzw. uns Unfähigkeit für alles Mögliche vor und drückt sich vor Verantwortung, wo er nur kann.

Ich hab gerade das Gefühl, vor Nervosität in Ohnmacht zu fallen, muss aber andererseits hier nochmal für eine einigermaßen besucherfreundliche Optik sorgen, sonst muss ich mir wieder anhören, wie Scheiße wir doch leben. Leichter gesagt als getan. Bin gerade einfach nur blockiert und panisch, weil ich jetzt schon weiß, dass hinterher alles nur noch Schlimmer ist, als es sowieso schon ist.

Die Vorwürfe, Ausreden und Lügen, die er uns servieren wird, müssen wir wohl der Kooperationsbereitschaft wegen wieder schlucken.  Andererseits wird er wahrscheinlich wieder sofort abwinken, wenn wir versuchen, unseren Zustand darzulegen und wütend austicken – und wieder „empfehlen“, HARTZ IV zu beantragen, bzw. das Studium (welches super läuft und meiner Tochter viel Spaß macht) abzubrechen und Arbeiten zu gehen. Schließlich wären wir ja nichts Besseres und er hätte auch schon mit 14 gearbeitet. Außerdem wird er wieder vorschlagen, dass ich mir einen Mann suchen soll, der uns ernährt und Tochter ausziehen soll, weil sie dann Unterstützung vom Staat kriegt. Ich kotze jetzt schon bei diesen „gutgemeinten Vorschlägen“.  Er kann es einfach nicht ertragen, dass wir so ein gutes Verhältnis miteinander haben und er hält auch meine Krankheit für reine Spinnerei – ich soll mich nicht so anstellen.  Als hätte ich diesen Scheiß nicht schon 1000 x gehört – mindestens.

Fühle mich gerade einfach nur innerlich total leer und wütend und enttäuscht gleichzeitig, heule mir seit Monaten wegen diesem von ihm seit 2 Jahren immer wieder angedrohten Sache die Seele aus dem Leib und kann einfach nicht verstehen, wie jemand so wenig Liebe, Respekt und Interesse für seine Tochter haben kann. Dass er mich hasst, ist mir klar und egal, Aber sie so zu behandeln, gibt mir den Rest.

….

Naja – wie auch immer. Wir müssen da heute durch und danach werden wir klarer sehen. Er war ja wohl beim Anwalt und hat sich erkundigt, was er noch machen und wie er da rauskommt. Mal sehen, was dabei rauskommt.  Ändern kann ich an der Tatsache sowieso nichts. Und vielleicht kann ich ja wieder klar denken, wenn ich erstmal die Fakten habe, wie es im nächsten Monat weitergehen soll.

An Weihnachten darf ich jetzt sowieso noch nicht denken. Das fällt bei uns in diesem Jahr wieder mal unter die Rubrik „sehr minimalisch“.

Aber  Hauptsache, wir haben uns und halten zusammen.

Das musste jetzt raus. Sollte es jemand lesen, der uns kennt, kann er ja mal drüber nachdenken, ob der ach so wunderbare Ex wirklich so wunderbar, hilfsbereit und toll ist, wie er sich immer darstellt. Aber egal, ich bin sowieso seit der Scheidung die Böse.  Nach Hintergründen hat ja nie jemand gefragt, sondern alle Freunde sich einfach zurückgezogen. Ist ja auch einfacher, sich mit dem weiter anzubändeln, der immer groß Party mitmachen kann als zu jemandem zu stehen, bei dem einem Cafe- oder Weihnachtsmarktbesuch schon eine lange Planung vorausgehen muss.

Was soll’s? Das heute geht auch vorbei und alles andere ist sowieso Vergangenheit.

Irgenwie werden wir das auch diesmal wieder hinkriegen …

hoffe ich …

Der 100. Artikel


Kaum zu glauben, aber wahr! Das ist schon mein 100. Blogartikel.

Als ich mit diesem Blog angefangen habe, sollte es nur ein paar kleine Infos über Johnny Logan geben. Mittlerweile ist diese Webseite meine ganz persönliche Homepage geworden, die euch in 100 Beiträgen schon so einiges von mir und meinen Gedanken gezeigt hat.

Ich merke, dass mir das Schreiben sehr gut tut. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Sehr lange hatte ich viel Angst davor, meine Gedanken aus mir heraus zu lassen. Meine Finger haben sich einfach geweigert, etwas aufzuschreiben – am PC ebenso wie mit Stift und Block.  Diese Blockade hatte ich schon in der Jugend und während meiner Ausbildung (ich bin wegen dieser Blockade 5 x durch die Stenoprüfung gefallen, weil ich nicht mal mehr meinen Namen schreiben konnte und habe sie dann, als ich aufgegeben habe und ein LMAA-Gefühl hatte, mit 1 geschafft). Ich hatte oft Angst vor dem, was ich lese und erkenne, wenn ich Problemlisten schreibe. Ich hatte Angst davor, Schwäche zu erkennen und zu zeigen und dadurch böse verletzt zu werden.  Die Angst ist noch nicht verschwunden und taucht oft ohne Vorwarnung wieder auf und lässt mich geistig und körperlich völlig unbeweglich  versteinern. Das Einzige, was sich dann in mir noch bewegt, ist das Herzrasen bis zur Schädeldecke.

Vielleicht hilft mir das Schreiben irgendwann, auch in anderen Bereichen offener zu werden. Manchmal würde ich so gerne etwas sagen, aber dann verlässt mich der Mut, weil ich nicht aufdringlich sein will. Manchmal drängt mein Herz und mein Gefühl sehr intensiv und schmerzhaft danach, mein Türen weit zu öffnen und Einladungen auszusprechen (und seien sie noch so harmlos), aber im Alltag ist immer noch eine hohe Mauer da, die zwar bereits einige Fenster hat, aber noch so gut wie undurchdringlich ist. Ich komme leicht mit Menschen ins Gespräch und alles läuft gut, solange diese Gespräche VOR der Mauer ablaufen.

Meine sehr gut funktionierende Maske der immer starken, immer belastbaren und fröhlichen Frau sollte lange Zeit unangetastet bleiben. Nur ganz wenigen Vertrauten habe ich ein wenig Einblick gewährt.  Alle anderen sehen ein Lächeln und hören ein „Es geht mir gut.“

Das Aufschreiben meiner Gedanken, Ängste, Glücksmomente, Lösungsversuche und Verwirrungen aller Art ist ein guter Weg geworden, meine Gedankenkreisel loszulassen. Das klappt nicht immer, aber doch oft sehr gut. Ich habe nicht angefangen zu schreiben, damit ihr etwas zum Lesen habt, sondern um den Druck aus meinem Kopf und meinen Gefühlen zu lassen. Mittlerweile ist mir der Austausch mit euch sehr wichtig geworden, um die eigene Einseitigkeit zu überwinden und über meinen eigenen Tellerrand zu schauen. Ich lerne immer noch sehr gerne dazu und bekomme davon im Moment einfach nicht genug. Jeder Kommentar von euch und jede Meinung öffnet mir neue Einsichten und lässt mich auch immer mehr von mir erkennen.

Herzlichen Dank für euer Folgen, eure Ermutigungen, Beiträge, eMails, Kommentare (auch auf Facebook) und Anregungen zum Umdenken und Blickrichtung-Ändern.

Ohne euch wäre ich nie so weit gekommen!

Und es geht weiter! 😉

Danke.

 

Spontan geht anders


Vorhin hat meine älteste Schwester angerufen und mich gefragt, ob ich morgen früh spontan Zeit hätte. Ich habe mich gefreut, weil ich dachte, dass sie mich besuchen kommen möchte. Ihr fällt im Moment zuhause  die Decke auf den Kopf und sie möchte einfach eine schöne Zeit mit mir haben, sagt sie. Aber sie möchte, dass wir uns in Krefeld treffen. Ups? Das hatten wir noch nie. Ich bin im ersten Moment total erschrocken, meine Gedanken rasen. Aber ich sage, dass ich mich auf morgen freue. Frage sie, wo wir uns treffen und wo sie parken will. Sie erklärt mir groß und breit,  wo sie immer parkt und dass sie zwischendurch immer das Parkhaus verlässt und wieder reinfährt, um Kosten zu sparen. Das verwirrt mich alles total und ich blicke schon nach kurzer Zeit nicht mehr durch.  Ich habe keine Ahnung, WO das Parkhaus ist und fühle mich in einer größeren Stadt sowieso schnell verloren, wenn ich alleine hinfahren muss.  Ich weiß, das ist total bescheuert und früher hatte ich mit solchen Sachen überhaupt keine Probleme. Aber seit ein paar Jahren überfordern mich solche einfache Dinge total. Ich erzähle ihr, wo ich sonst in Krefeld parke und sie meint, ihr Parkhaus wäre besser. Na super! Weil ich überhaupt keinen Plan habe, wie das alles laufen soll, sage ich nach 15 Minuten erstmal zu und wir vereinbaren einen Treffpunkt außerhalb der Parkplätze.
Warum kommt sie nicht her? Wie komme ich nach Krefeld? Meine Gedanken kreisen um alle möglichen Punkte. Jetzt sitze ich seit Stunden vor dem PC, schaue mir den Stadtplan an, schaue mir die Parkplätze an, finde Berichte über Drogenkonsum und gebrauchte Spritzen in den Parkhäusern und von fehlenden Parkwächtern. Meine Angst wird immer größer.  Wo soll ich hin? Und wie? Ich fahre normalerweise nur ganz selten alleine mit meinem Auto. Und wenn, dann möglichst nur bekannte Strecken. Ich bin ein Angsthase geworden. Mein Forscherdrang und Mut von früher ist einfach weg, wenn es um solche Touren geht. Ich mache mich total nervös. Eigentlich wollte ich schon seit Stunden im Bett liegen und schlafen, aber es geht nicht. Ich weiß ja immer noch nicht, was ich morgen früh machen soll. Dazu kommt, dass hier wirklich viel Schnee liegt. Na gut, die Hauptstraßen sind geräumt. Aber unsere Straße und die Nebenstraßen sind echt extrem glatt. Gestern hing ein Krankenwagen hier bei uns im Wendekreis fest, weil unter der aufgefahrenen Schneedecke alles vereist ist und er musste angeschoben werden.  Und ich soll da fahren? Ja okay – es sind nur ein paar Minuten und ich wäre auf der Hauptstraße. Von da an geht das ja bestimmt wieder. Aber trotzdem. Ich weiß ja nicht, was mich auf dem Weg erwartet.

Mit dem Bus oder Zug fahren kann ich auch nicht. Dafür reicht mein Budget nicht mehr. Die Fahrten sind einfach zu teuer. Und zum Bahnhof müsste ich dann auch mit dem Auto oder mind. 20 Minuten laufen, weil ich ja nicht mehr so schnell bin. Ich hoffe, dass mein Sprit noch bis Ende des Monats reicht. Ich muss ja auch noch 2 x mit dem Auto zum Doc und jeden Tag 2 x zum Bahnhof.  Wie soll ich das nur machen? Parkgebühren kommen ja morgen auch noch. Dann bleibt für den Rest des Monats nichts mehr. So ist das, wenn man in Frührente ist und mit Tochter alleine wohnt. Da ist alles nicht so einfach.

Meine Schwester will morgen mit mir frühstücken gehen. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich zuhause frühstücken werde, weil ich mich in kein Cafe setzen kann. Sie meinte nur, das würden wir dann morgen sehen, was wir machen. Ich weiß nur, dass ich unglaublich aufpassen muss, damit ich mein Auto nachher noch (aus welchem Parkhaus auch immer) wieder rausholen kann.  Am liebsten würde ich einfach absagen, aber das würde sie nicht verstehen. Ich will auch nicht jammern. Das will sie ja auch nicht hören. Sie hat ihre eigenen Probleme. Und eigentlich hält sie mich für stark, weil ich in ihren Augen schon so viel geschafft und durchgestanden habe. Dabei bin ich das gar nicht.  Hoffentlich habe ich morgen genug Kraft, um vernünftig neben ihr herzulaufen und nicht wieder mit dem blöden Hexenschuss und Fersensporn gebückt wie eine alte Frau durch die Gegend zu humpeln. Ich werde mich zusammenreißen. Wenigstens für 1 Stunde oder 2. Und ich weiß jetzt schon, dass mich das wieder so viel Kraft kosten wird, dass ich danach ein paar Tage nicht mehr richtig hochkommen. Aber egal – ich will mit ihr etwas unternehmen. Wir haben so wenig Zeit miteinander und das kann immer alles ganz schnell vorbei sein. Das habe ich ja oft genug erlebt. Also werde ich auch morgen wieder stark sein. Sie wird mit mir durch die Geschäfte gehen – ich werde lächeln und mich mit ihr freuen, wenn sie etwas Schönes findet.  Aber ich werde nichts kaufen. Nicht nur, weil ich in meiner Größe nichts Gescheites oder Günstiges finde. Meine Schwester hat ganz fürchterlich viel abgenommen und ist nur noch ein Strich in der Landschaft. Ich habe ganz fürchterlich viel zugenommen, passe nirgendwo mehr richtig rein und schöne Sachen habe ich auch nicht. Vor dem Zusammenbruch war ich genauso schlank wie sie mal war. Die Tabletten und die Depressionen haben mich dick werden lassen. Aber Neid empfinde ich nicht. Es geht mir ja eigentlich noch gut. Ich habe alles, was ich brauche und anderen geht es viel schlechter. Sie sitzen in der Kälte im Schnee und werden uns Pappbecher entgegenhalten. Ich kann kaum an diesen Menschen vorbeigehen. Das zerreisst mich immer. Am liebsten würde ich ihnen noch meinen Mantel geben.  Meist bleibt es aber dann bei meinem letzten Euro, der in diese Büchse wandert. Ich kann noch geben! Und das ist gut so! Irgendwie kommen wir schon durch. Das haben wir immer irgendwie geschafft. Aber es ist extrem hart.

Werde ich morgen eine gute Gesellschaft für meine Schwester sein? Ich möchte, dass es ihr gut geht, wenn wir zusammen sind. Ich möchte, dass sie lächelt. Sie hat es auch nicht leicht. Also werde ich irgendwie morgen nach Krefeld fahren, irgendwie parken und irgendwie den Morgen überstehen und eine schöne Zeit mit ihr haben. ich hab solche Angst vor dem Fahren. Aber irgendwie werde ich mit Hilfe des Navis ankommen. Egal, wie lange es dauert. Ich fahre einfach sehr viel früher los, dann passt das schon irgendwie.. Hoffentlich finde ich mein Auto wieder. Sonst passt meine Tochter mit auf, wenn wir wegfahren und bringt mich wieder zum Auto zurück.   Ich verliere seit dem Zusammenbruch so leicht die Orientierung. 😦

Und noch etwas Schreckliches fällt mir ein. Was mache ich nur, wenn sie in ein Einkaufzentrum will und Rolltreppe fahren will?? Oh hilfe, das kann ich nicht mehr. Ich kriege schlimmste Panikattacken auf Rolltreppen und manchmal sogar auf einfachen langen Treppen. Daher nehmen meine Tochter und ich beim Shoppen normalerweise vorhandene Aufzüge – oder ich warte vor den Geschäften, wenn es keine gibt und das nicht möglich ist. Das habe ich meiner Schwester auch irgendwann mal gesagt, aber ich bin sicher, dass sie das gar nicht wahrgenommen hat. Also wird sie morgen irgendwo hoch- oder runterfahren wollen und mich wieder zusammenfalten und auslachen, wenn ich ihr sage, dass ich das nicht kann.  😦 ….. Ich glaube, ich sage doch morgen früh noch spontan ab. Sie wird eine andere finden, die mit ihr geht – vielleicht eine Freundin? Mit der kann sie dann Rolltreppen fahren, so viel sie will. Und die parkt mit ihr dann vielleicht auch im Seidenweberhaus und fährt zwischendurch auch wieder raus und rein.  Ich bin keine gute Gesellschaft mehr für sowas.  Aber wenn ich jetzt kneife, ist das auch nicht gut. Nicht gut für mich.  Ich hasse es, feige zu sein. Aber ich könnte jetzt schon heulen, wenn ich an die Rolltreppen und das Fahren und die Parkhäuser und das Frühstück denke.  Also schiebe ich die Gedanken einfach weg und denke nur an meine Schwester. Ich schaff das schon. Irgendwie? Gleich werde ich erstmal ins Bett gehen – vermutlich noch die halbe Nacht nachdenken und Lösungen suchen. Und je nachdem, wie es mir morgen geht, werde ich fahren oder nicht.

Spontan geht anders!

„In der Welt habt ihr Angst …“


Der Konfirmationsspruch, den ich mir damals ausgesucht habe, lautete:

„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

(Joh. 16,33).

Passt ja super zu mir!

Manchmal kommt sie wie angeflogen, setzt sich zentnerschwer auf die Brust, verhindert das Atmen, lässt das Blut dröhnend laut in den Ohren rauschen wie die Niagarafälle, zieht gleichzeitig schwer und dickflüssig durch den Körper und blockiert alle vernünftigen Gedanken …… die Angst! Dann geht gar nichts mehr! In ein und demselben Moment möchte ich gleichzeitig fliehen, mich verstecken oder vergraben, drauflosstürmen, die Angst anschreien oder zuschlagen und bin doch einfach nur starr und steif, oft schwindelig und kurz vor der Ohnmacht.  Fühle mich klein, überfahren, hilflos, machtlos. Logisch kann ich das nicht erklären. Mein Inneres schreit spontan und stumm nach einem Retter, der mich aus dieser Situation herausholt, in den Arm nimmt, behütet und beschützt. Der Retter aber kommt nicht. Ich bin alleine mit meiner Angst! Und das war ich schon immer.

Auch als Kind hatte ich oft Angst. Ich habe Angst vor der Dunkelheit. Die Tür zum Kinderzimmer, in dem ich als ca. 3 – 5jährige mit meiner Schwester schlief, musste immer einen kleinen Spalt aufbleiben, solange ich alleine im Zimmer war, damit ein winziger Lichtschein zu erkennen war. Ich fürchtete mich vor den wilden Tieren und Gestalten, die in meiner Phantasie neben meinem Bett auftauchten.  Nachdem ich 5 Jahre alt war und wir umgezogen waren, wurde die Türe  zum Mittagsschlaf und Nachts immer geschlossen, ohne Ausnahme. Ich durfte auch dann auch nicht mehr heraus.  Ich erinnere mich noch sehr gut an  eine von meinem Vater gebastelte Tigermatte, die in der Diele an der Wand hing. Vor der hatte ich besonders viel Angst. Meine Schwester erzählte mir vor ein paar Wochen, dass ich irgendwann  mal so viel geschrieen und Theater gemacht, dass sie abgenommen und versteckt werden musste.  Wie oft habe ich mich alleine in den Schlaf geweint? Und wenn meine Schwester im Zimmer war, bin ich zu ihr ins Bett gekrochen. Oft hat sie mich wieder rausgeschmissen, weil sie für die Schule früh aufstehen musste. Manchmal habe ich mich dann einfach stur vor ihr Bett auf den Boden gelegt. Meine Güte, muss ich eine echte Plage gewesen sein.

Ich habe Angst davor, Schwäche zu zeigen, weil ich für Schwäche  immer bestraft worden bin. Als Kind war ich sehr schüchtern. Nur sehr selten habe ich mich getraut, jemanden anzusprechen und nach irgendwelchen Dingen zu fragen. Meine Mutter hat damals immer die Krise gekriegt. Ganz egal, ob ich alleine einkaufen gehen sollte und ich mich sorgte, ob ich denn das Richtige in den Wagen packe, wo doch alles gleich aussieht oder ob ich an der Fleischtheke mit den Verkäufern sprechen musste. Ich bin vor Angst davor fast gestorben, weil ich mir total unfähig vorgekommen bin und eigentlich von nichts eine Ahnung hatte, sondern nur vom Zettel ablesen konnte. Es war ja damals auch so, dass man Kindern nicht viel erklärt hat. Die mussten parieren und fertig. Wenn das irgendwo stand, dann stand das so. Da durfte nicht gefragt werden, wie das aussah oder woran man das erkennt oder so. Es wurde buchstabengetreu (sofern man lesen kann) eingekauft. Und wenn man es nicht lesen konnte, musste die Verkäuferin gefragt werden.  Ich fand es immer schrecklich, zum Einkaufen geschickt zu werden und hatte furchtbare Panik davor. Das war für mich jedes Mal ein Höllentrip. Aber es half ja nichts. Da musste ich durch. Meine Mutter hat durch mich mit Sicherheit sehr viele graue Haare gekriegt. Ihr ist auch manchmal die Hand ausgerutscht. Sie konnte das alles nicht verstehen.

Ich hatte auch Angst vor der Schule und vor den Mitschülern. In der Grundschule war noch alles fast normal, bis auf die Tatsache, dass die meisten Schüler sich schon aus dem Kindergarten kannten, in den ich nie gehen durfte. Ich kannte nur die Kinder, die in meinem Block gewohnt haben. Und irgendwie war ich damals schon ein Außenseiter. Ich wollte immer schon viel lernen und aufpassen, habe aber auch in meiner eigenen Welt gelebt. So war ich auf dem Schulhof auch immer ziemlich alleine, was mich aber nicht sonderlich gestört hat, weil ich so meinen Gedanken nachgehen konnte. Ich war immer schon anders als die anderen.  Die Grundschule musste ich 1 x wechseln, weil wir umgezogen sind. Freundschaften haben da nicht gehalten. In der Hauptschule versuchte ich, normal wie die anderen zu sein. War ich aber wohl irgendwie nicht. Schnell wurde ich zum Ziel von Spott und Schlägen und verbrachte die meisten Pausen auf dem Schulklo. Nach einem halben Jahr in der 5. Klasse zog ich mit meiner Mutter  und ihrem Freund und späteren Ehemann ins Sauerland. Dort war ich natürlich noch fremder und konnte noch nichtmal ihre Sprache, woll? Auch hier brachte mich meine merkwürdige und fremde Art sofort an den Rand der Gruppe. Meine Kleidung war nicht modern, ich kannte mich mit den aktuellen Ausgaben der BRAVO nicht aus, war nicht gewohnt, in Shoppingcentern abzuhängen oder Freizeitaktivitäten wie Disco usw.  zu machen. Ich wollte lernen,  fragte nach und war an vielen Dingen interessiert, die Lehrer mochten mich – das reichte schon, um ständig verprügelt und gemobbt zu werden. Ich ging mit Angst zur Schule, verbrachte mit Dauerangst den Tag, die Pausen voller Angst auf dem Klo, weil ich nicht mal da meine Ruhe hatte, ging voller Angst nach Hause, ständig verfolgt und auf der Flucht. Ich hatte in den Jahren zwar ein paar Freundinnen, die ebenfalls Außenseiter waren und andere Schulwege hatten und mir aber auch während der Prügel nicht zur Seite standen, um nichts abzukriegen.  Zur 2. Hälfte der 10. Klasse, die ich damals noch freiwillig gemacht habe, bin ich zurück nach Rheinhausen gezogen, weil meine Mutter gestorben war und ich es bei meinem Stiefvater, der mich thyrannisierte, nicht mehr ausgehalten habe – und war damit wieder einmal fremd. Ich wurde zwar nicht mehr so oft verhauen, aber vorher wusste ich ja nie, ob jemandem eine Laus über die Leber gekrochen ist oder nicht.

Warum ich mich nicht gewehrt habe? Das habe ich versucht. Als ich so ca. 5 oder 6 Jahre alt war, hat mich eine Gruppe Kinder vor unserem Haus in den Büschen verhauen. Warum, weiß ich nicht mehr. Irgendwann lag ich am Boden, ohne Chance.  Unsere Straße wurde gerade frisch gepflastert.  Meine Hand fand einen Pflasterstein, den ich meiner Peinigerin gegen den Kopf geschlagen habe. Platzwunde. Eltern kamen. Polizei kam zu uns nach Hause. Stubenarrest. Schläge. Peinlichkeik und Scham. Danach habe ich mich nicht mehr gewehrt.

Ich habe Angst davor, jemanden mit meinen Problemen zu belasten, weil das so ziemlich mit das Schlimmste ist, was man jemanden zumuten kann.  So habe ich es gelernt.  Niemand dufte über meine bzw. unsere Probleme wissen. Alles blieb immer hinter verschlossenen Türen und muss alleine geregelt werden. Allernotfalls durfte ich etwas ganz zart andeuten, mehr auf keinen Fall. Alles andere hatte heftigste Konsequenzen.  Das ist z.T. heute immer noch so. Innerhalb meiner Geschwister ist es so, dass ich mit meinen Problemen (Depression, finanzielle Probl.,  usw.) alleine bin und nicht bzw. nur im allergrößten Notfall darüber sprechen darf.  Mir wurde und wird gesagt, dass alle ihre eigenen Probleme haben und davon nichts hören wollen. Außerdem habe ich ja alles selbst verschuldet. Eine andere Aussage ist, dass ich eben zu nah am Wasser gebaut bin, zu schwach bin, eine Heulsuse bin und immer schon Problemchen gehabt hätte.

Das stimmt auch. Aber ich bin auch stark und mutig. Ganz oft habe ich die Leute angeführt und bin vorausgegangen – trotz aller Angst. Nach der Schulzeit mit neuen Menschen um mich herum, die nichts von meiner Vergangenheit wussten, ging das.  Aber die Angst ist IMMER da. Vor irgendetwas habe ich immer Angst. Im Büro hatte ich Angst vor dem Telefonieren und vor Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich habe Angst davor, englisch zu sprechen, obwohl ich es mal geliebt habe. Mein Kopf verweigert sogar manchmal, englisch zu lesen. Und es gibt immer mehr Dinge, vor denen ich Angst oder sogar Panik habe. Jetzt traue ich mich nicht mehr auf Rolltreppen, auch nur sehr schwer und mit höchster Not über normale, freihängende Treppen, über Glasübergänge, über Brücken. Höhenangst hatte ich sowieso schon immer und unter die Erde kann ich auch nicht gehen. Glasaufzüge gehen nur mit geschlossenen Augen,  Seilbahnen oder Gitterroste zum Drüberlaufen an Ausflugsorten gehen gar nicht. Angst vor Spinnen und ähnlichen Viechern habe ich auch, sofern sie in der Wohnung sind.  Angst vorm Telefonieren mit Fremden oder halbfremden Leuten habe ich auch. Manchmal habe ich Angst vor Briefen oder davor, Entscheidungen zu treffen, weil ich nie wirklich weiß, ob ich korrekt handle.  Manchmal habe ich sogar Angst vor dem Schlafen.

Ich habe versucht, mich einigen Ängsten zu stellen und das mutig durchzustehen oder mit Gelassenheit und Entspannung anzugehen. Aber unvermittelt und ohne Vorwarnung bekomme ich immer wieder  das Gefühl, ich würde ohnmächtig, mir wird grottenschwindelig und übel, die Beine sacken weg  und ich fühle mich wie kurz vor dem Herzinfarkt oder drehe fast durch innerlich. So bleibt mir mittlerweise nur noch, diese Situationen zu vermeiden, um irgendwie über diese Phasen zu kommen.

Und natürlich habe ich auch ein bisschen Angst davor, diesen blog zu schreiben und vieles über mich sichtbar zu machen. Ich habe Angst vor Kritik und Abwertung, habe auch Angst vor eurer neuen Meinung über mich, besonders, wenn ihr mich immer für stark und souverän gehalten habt.  Aber das alles sind Seiten von mir, die vorhanden sind. Ich bin MEHR als nur ….. .

Ich bin Conny – und vielleicht ist da irgendwo versteckt in mir auch noch die starke Cornelia. Die Hornträgerin (na klar, als Vollblut-Widderfrau), die mit dem Kopf durch die Wand geht und gar nicht bemerkt, dass die Türe direkt daneben weit offen steht.

Und eins weiß ich sicher – dieser Spruch da oben mag ja mein Konfirmationsspruch gewesen sein – aber er wird ganz sicher nicht in meiner letzten Anzeige stehen! Bis dahin habe ich das durch!

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