Connys Welt … oder "higher than heaven" ;-)

Beiträge mit Schlagwort ‘Therapie’

Innere Arbeit: Vermeidung und Angst auflösen. Und: die Brille naht


Nun bin ich schon seit langem dabei, mich meinem manchmal flüsternden, manchmal brüllenden inneren Schweinehund (auch liebevoll „innerer Terrorist“ genannt) zu stellen. Während meiner Therapie bekomme ich dafür auch gute Hilfsmittel und Techniken sowie Mut und Vertrauen an die Hand, mit denen ich arbeiten kann. Und in Vorbereitung u.a. auf den kommenden Irlandflug (mit Germanwings) bearbeite ich z. B. meine Höhen-, Flug- und Vermeidungsangst. Im Moment weiß ich nämlich noch nicht einmal, wie ich die Treppe zum Flugzeug rauf- und schon gar nicht runterkommen soll. Einen Ausflug zu einer Führung über mehrere Etagen im Guinness-House in Dublin habe ich auch schon absagen müssen, weil ich mir das nicht mehr zutraue.

Meine Ängste und Einschränkungen sind in den letzten 10 Jahren stetig immer mehr gestiegen. Mein ganzes Selbstbewusstsein ist so oft völlig im Keller. So geht das nicht mehr weiter.

Ich habe mir jetzt einen 10-Stufen-Plan erstellt, den ich bearbeite und stelle mich meinen Ängsten, bis sie mir nicht mehr wehtun. Obwohl ich noch ziemlich weit unten auf den Stufen bin, arbeite ich daran und kann auch schon Erfolge verbuchen. Darauf bin ich richtig stolz. Und jeden Tag mache ich ein bisschen mehr. Im Laufe der letzten Wochen bin ich auf einen freistehenden, kleinen Hocker gestiegen (sogar am offenen Fenster beim Fenster putzen) und habe darauf nach mehreren Versuchen durchgehalten, bis ich dabei keinen Stress mehr empfunden habe und habe dann langsam und vorsichtig Stück für Stück ein bisschen mehr versucht. Heute bin ich sogar fast spontan eine Mini-Rolltreppe in Essen hochgefahren (Rolltreppe geht seit Jahren nicht mehr, weil ich Angst vor dem Herunterfallen habe und Panik bekomme). Beim nächsten Mal, wenn die Zeit nicht mehr so drängt, werde ich diese Rolltreppe so oft hochfahren, bis ich dabei ganz entspannt bleibe. Das ging heute schon ganz gut, aber so ganz stressfrei war es leider noch nicht. Runter geht auch noch nicht.

Ich bin heute unzählige Treppen rauf und runter gelaufen – ganz langsam und vorsichtig und immer am Geländer entlang. Mir ist dabei jedes Mal noch richtig übel und mulmig gewesen, obwohl ich es immer wieder angegangen bin. Meine Tochter unterstützte mich dabei, indem sie vor mir lief, damit es nicht ganz so steil abwärts geht. Sonst überfällt mich schon oben auf dem Treppenabsatz die Panik. Heute hatte ich nur 1 x so ein Fallgefühl dabei, als der Fuß beim Auftreten die Stufe etwas höher erwartet hat, als sie wirklich war. Da habe ich gedacht, ich stürze in die Tiefe und die Panik war wieder da. Aber ich habe durchgehalten, wieder versucht, auf meine Atmung zu achten und zu schauen, was wirklich passiert. Und dann ging es nach einer Weile wieder.

Aber ich bin sogar Glasaufzüge gefahren (was bleibt mir anderes übrig, wenn Rolltreppen nicht möglich sind und Treppenhäuser nicht da sind?) und habe es geschafft, bei einem die Augen offen zu halten. Damit habe ich meinen Vermeidungswünschen eine Abfuhr erteilt. Yeah!!! Bei den anderen habe ich das auch z. T. versucht, bin aber dann wieder von Panik überrollt worden, als ich die Abgründe gesehen habe.

Zwischendurch habe ich auf den offenen, oberen Etagen der Einkaufspassagen immer mal wieder einen kurzen Blick in die unteren Etagen geworfen. Das ist für mich so gut wie unerträglich. Ich traue diesen Brücken und offenen Gängen irgendwie nicht so wirklich und die gläsernen Geländer machen es auch nicht einfacher. Aber ich habe es ab und zu versucht, bis ich es leider nicht mehr ausgehalten habe. Ich weiß, ich hätte noch weiter machen müssen, aber das ging heute einfach nicht. Soviel Kraft konnte ich nicht aufbringen.

Aber ich habe es geschafft,  nach dem Einkaufen wieder zurück in ein Geschäft zu gehen, welches mir meine 10 % Geburtstagrabatt auf den Einkauf gegeben hat, aber den eigenen 20 %  Geburtstagsrabatt „vergessen“ hat. Vom Geschäftsrabatt habe ich erst draußen an der Türe auf dem Schild gelesen, dann kurz überlegt und mich meinen Ängsten gestellt. Mutig bin ich wieder in den Laden gegangen und habe die Verkäuferin freundlich darauf aufmerksam gemacht – UND ich habe auch die weiteren 20 %  bekommen. Nochmal yeah! 🙂

Und ich bin zu meinem Mobilfunkanbieter gegangen und habe nachgefragt, wie ich mit meinem Vertrag in Irland telefonieren kann. Das geht aber irgendwie nicht, weil ich in meinem Mini-Mini-Minivertrag so eine Option gar nicht habe. Da müsste ich eine große andere Flat abschließen, mich 20 Euro im Monat mehr kostet. Also erstmal auf Eis legen und mal nachprüfen, welche Möglichkeiten es noch gibt. 20 Euro mehr im Monat sind aktuell keine Option für mich. Aber ich hatte den Mut, in einen fremden Shop zu gehen und nachzufragen. Nicht schlecht, oder? Dafür, dass ich in den letzten 10 Jahren so oft meinen Mut verloren habe.

Außerdem habe ich mir heute ein Herz gefasst und spontan bei F….mann meine Augen testen lassen. Das hätte ich schon seit langem tun sollen, hab aber immer gedacht: „Ach, das geht wieder weg und wird wieder besser“. Es ist aber nicht besser geworden. Schilder in einiger Entfernung kann ich schon eine ganze Weile nicht mehr richtig erkennen und beim Lesen hab ich auch einige Probleme. Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Nun hat vorhin ein netter, junger Mann und kompetenter Augenoptikermeister mehr als 20 Minuten lang gründlich meine Augen untersucht und ausführliche Tests durchgeführt. Ich muss sagen, dass ich mich sehr gut beraten und aufgehoben gefühlt habe und das Angstgefühl rasch verschwunden ist.

 

Brille? photo 20150328_224544_zpsw83u8rts.jpg

 

Und da steht das Ergebnis  – fest und unbestreitbar. Was genau da steht und was alles bedeutet, weiß ich nicht mehr so genau. Aber ich habe wohl eine Hornhautverkrümmung (wie jeder 2. über 40 in Deutschland), die „eine ganz schöne Hausnummer“ ist. Rechts 1,5 und links 1,25.  Und ich brauche eigentlich 2 Brillen – eine für die Weitsicht und eine zum Lesen. Alternativ soll ich mal über eine Gleitsichtbrille nachdenken, weil kaum jemand es über längere Zeit schafft, ständig 2 Brillen mit sich zu führen und die immer wieder zu wechseln. Leuchtet ein, oder?  Brillengestelle ansehen konnte ich mir jetzt leider nicht, weil es schon so spät war. Da dieses Geschäft unglücklicherweise über eine schöne, leider aber auch „durchschaubare“ Treppe verfügt, die ich nicht hochgehen kann und die Damengestelle in der 1. Etage liegen. So werde ich in der nächsten Zeit nochmal wiederkommen müssen, damit mir jemand den Aufzug oder das Treppenhaus aufschließen kann.  In der verbleibenden Zeit muss ich mich wohl mit dem Gedanken an eine Brille anfreunden. Und mir überlegen, wie ich die bezahlen soll. Bei Gleitsichtgläsern werden das mindestens 50 Euro pro Glas werden. Und Entspiegeln ist wohl auch kein unnützer Luxus, sondern hilfreich. Es soll aber auch eine Versicherung geben, bei der das Ganze billiger wird. Muss ich mal schauen, wie was funktioniert.

Und man soll es nicht für möglich halten. Als er mir diese Testbrille gegeben hat und ich mir dann außerhalb der Untersuchungskabine die Umgebung, das Straßenschild und die Auslage angesehen habe – mal mit und mal ohne Brille, war das wie HD-TV im Gegensatz zu einem uralten Röhrenfernseher. Wow! Die Lektion habe ich verstanden!

Und im Großen und Ganzen bin ich heute richtig stolz auf mich! 🙂

 

Rückschlag


Ich weiß, dass es hier etwas still geworden ist in letzter Zeit. Einige Male habe ich in den vergangenen Wochen versucht, meine Gedanken hier einzupflegen, euch von schönen Weihnachtsmarkt-Besuchen, Johnny Logan-Treffen und Neugestaltung zu erzählen, aber ich konnte die Texte nie fertigmachen. Sie liegen alle noch unfertig in meinen Entwürfen.

Grund dafür ist, dass die Depri mich wieder eingeholt hat. Schleichend kam sie, traf mich dann mit ganzer Wucht und hebelte mich völlig aus. Tränen, Schmerzen, Abgrund, Kraftlosigkeit u.a. – das volle Programm. Die ganzen Ereignisse der letzten Monate haben mich einfach wieder geschafft. Seit Juni der Ärger und tägliche Druck und Streß mit dem Vermieter wegen des Wasserschadens (der immer noch nicht beseitigt und geklärt ist und täglich mit dem Druck auf Handlung in mir ist).  Dazu kamen dann die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel mit den dazugehörigen Feiern, Besuchen und Besuchern. Auch hier gab es oftmals Abwertung und Dissen zuhauf, mit deren Folgen ich immer noch zu kämpfen habe und die ich erneut bearbeiten muss und werde. Dazu kommen finanzielle Probleme und Sorgen, kaputte Computer und andere teure Elektrogeräte. Heute morgen muckte natürlich auch noch mein Auto und meldete Anspruch auf eine neue Batterie, die im Moment aber leider nicht drin ist. Auch sonst sind noch viele – mit Kosten verbundene – Baustellen offen, bei denen ich keinen Plan habe, wie ich sie stopfen soll.

Außerdem bin ich seit des Wasserschadens auch an anderen Stellen und Bereichen heftig beim Ausmisten und befreie mich von Dingen, Gedanken und Kram, der bei mir und an mir verstaubt und mir im Weg steht.  Neues kommt in mein Leben – manchmal auch nicht und es bleibt FREI-Raum für Entfaltung.  Auch daran arbeite ich seit Monaten nachdrücklich und auch das kostet sehr viel Kraft.

Ich merke, dass ich ob der Verletzungen der letzten Monate wieder meine Mauern hochgezogen habe. Mir scheint, als wäre auch noch eine Menge Stacheldraht dazugekommen, der mich vor den Verletzungen von außen schützen soll. Natürlich merkt man mir das nicht an; ich bin weiterhin freundlich, zuvorkommend, aufmerksam. Aber ich spüre, dass mein Inneres momentan sehr verletzlich ist und ich besonders stark auf mich aufpassen muss, damit ich nicht komplett abstürze.  Ich sehne mich nach langer Zeit wieder nach Partnerschaft, hab aber dummerweise immer das Glück, mich in Männer zu verlieben, die entweder gebunden oder Arschlöcher sind.  Und so schwanke ich ständig zwischen Hoffnung und Rückschlägen und verstecke mich oft in meinem Schneckenhaus – aber so ist wohl das Leben und ich weiß ja auch, dass es vielen so geht.

Zum Glück habe ich eine wunderbare Tochter, zwei herzallerliebste Katzen, Freundinnen, bei denen ich jederzeit anklopfen darf (wenn auch nur per WhatsApp wegen der Entfernung) und einen extrem guten und kompetenten Therapeuten, der mich glücklicherweise so gut kennt, dass seine Worte es immer wieder schaffen, zu mir durchzudringen – sei die Watte in meinem Kopf durch die Ströme von Tränen auch noch so dicht.

Dafür bin ich unendlich dankbar!

Und ich vertraue trotz aller Rückschläge darauf, dass das alles Sinn macht und letztendlich für mein Wachstum und Gesundheit sorgt. Denn wenn ich es schaffe, das ganze WISSEN in TUN umzusetzen, dann werde ich fast so etwas wie unkaputtbar sein. Mein Verstand weiß das schon – ich muss es nur immer wieder umsetzen und üben, üben, üben.  Eigentlich dachte ich, ich könnte das schon und wäre schon einen großen Schritt weiter, aber dieser Rückschlag nordet mich wieder dahingehend ein, dass ich weiter an mir arbeite.

Und das werde ich jetzt auch machen …….. also …

alles Gute für uns alle … haltet die Ohren steif … und lasst bloß den Kopf nicht hängen, wenn ihr schon ganz tief im Mist sitzt.

Fühlt euch ganz lieb gedrückt!

 

Wie ich zum burn-out kam …


Auf meinen letzten Artikel bekam ich viel Resonanz. Daher möchte ich jetzt meine Gedanken zusammenfassen und einen Teil der Geschichte meines Lebens loswerden, der u.a. dazu beigetragen hat, dass ich durch einen burn-out gegangen bin und Depressionen nun immer wieder mein Lebens begleiten. Vielleicht hilft mit das Aufschreiben hier, das alles aus meinem Kopf herauszubekommen und zu verarbeiten und meine innere Unruhe ein wenig zu glätten (am besten so, wie man einen Einkaufszettel schreibt und dann vergessen kann, was man kaufen muss, weil alles aufgeschrieben ist).

„Sich zu Verausgaben bis zum Umfallen“ – das war eines der Antworten auf meinen Artikel …. oft erkennt man das nicht nur selbst zu spät, sondern wird durch die „Erziehung“ in der Familie, in der Lehre oder im Job mehr oder weniger professionell hingeleitet. Und wenn man jung ist, glaub man vieles, weil man es „richtig und gut“ machen will, um Anerkennug zu finden. (Ich denke da auch z.B. an meine ersten  Berufsjahre nach der Lehre, die ich im Schreibdienst einer großen Stahlfirma verbracht habe, wo ich und die anderen auch über Jahre ziemlich gepushed worden sind. Das empfinde ich zumindest rückblickend bei dem Gedanken daran. Schon alleine durch die ausliegenden Listen, in die wir unsere Aufträge eintragen mussten und jeder offen sehen konnte, wieviel wir gearbeitet haben.Und es wurde bei Arbeitsbeginn und -ende genau auf die Minute geschaut – ebenso wie bei den Pausenzeiten. Heute würde ich sagen: Das ist Sklavenhaltung und purer Streß gewesen. Damals hielt ich das für normal.)

Danach kamen einige Arbeitsstellen innerhalb dieses Betriebs, bei denen nicht weniger geleistet werden musste. Unsere Abteilung wurde sogar verkauft (und wieder hatte ich das Gefühl von Sklavenhandel). Während ich gearbeitet und gearbeitet habe, habe mich immer gefragt, wie die anderen Sekretärinnen es schaffen, sich während der Arbeitszeit die Nägel zu lackieren, Urlaubsprospekte zu lesen, stundenlang zu telefonieren, einkaufen zu gehen usw., während ich oft nicht einmal Zeit hatte, mein Pausenbrot zu essen oder einen Kaffee zu trinken. Heute würde mir das wahrscheinlich auch nicht mehr passieren (Jedoch ist bei der heutigen Arbeitsmarktsituation auch kein anderes Verhalten möglich, wenn man seinen Job behalten will).  Damals fand ich es „normal“, über meine Grenzen zu gehen. Ich fand es „normal“, bis mitten in der Nacht im Büro zu bleiben, weil noch Präsentationen oder Vorlagen für Japan oder Amerika vorbereitet werden mussten, die ich natürlich immer erst auf den letzten Drücker bekam. Ich fand es normal, tipptop gestyled und als Vorzeigesekretärin eines innovativen Büros in einem aufsteigenden Bereich direkt unterhalb der Geschäftsführung morgens um halb 7 als Erste im Büro zu sein, alles vorzubereiten und die ersten Anrufe wichtiger Leute entgegenzunehmen. Ebenso normal war es für mich, die nicht mehr zu schaffende Mehrarbeit mit nach Hause zu nehmen, sie dort abzuarbeiten, Programme und Listen zu erstellen, die mir und dem Chef die Arbeit erleichtern sollten und mir damit so manche Nacht und Wochenenden um die Ohren zu schlagen. Eine wirkliche Partnerschaft war damals nicht drin, obwohl mein Haushalt damals blitzblank war.  Mein Partner und späterer Ehemann konnte damit aber sehr gut umgehen, da er durch seine Wechselschicht und eigene Hobbies selbst ziemlich ausgelastet war. Um 5 Uhr morgens waren von mir schon die Kartoffeln für den Abend geschält und das Essen vorbereitet – und oft auch schon die Bügelwäsche erledigt oder die Fenster geputzt. (Heute brauche ich für solche Tätigkeiten mehrere Tage, weil mir Ausdauer und Kraft fehlen und der Körper nicht mehr mitmacht).  Ich schaffte es sogar oft, 2 x in der Woche zu den aktiven Proben im Fanfanencorps zu gehen, den ich so geliebt habe. Und auch die Auftritte mit diesem an den Wochenenden habe ich irgendwie geschafft. Ich musste meine Pflicht tun – oder das, was ich dafür gehalten habe.  Ich war eine Leistungsträgerin – in jedem Bereich meines Lebens!

Eine Pause aus diesem Hamsterrad der Leistungssteigerungen gab es, als ich schwanger wurde (das Beste, was mir je passiert ist). Ich heiratete, bekam eine ganz wundervolle Tochter, zog mich ins Familienleben zurück, versorgte nebenbei noch die schwerkranke Schwiegermutter und den Kleingarten (inkl  Übernahme eines Vorstandspostens). Ich habe mich ganz bewußt FÜR die Familie und FÜR meine Tochter entschieden und das war goldrichtig so. Ich blieb zuhause, kümmerte mich um alles und war glücklich.  Ich würde es immer wieder tun.

Nach meiner Scheidung war ich gezwungen, mich wieder ins Arbeitsleben zu stürzen, obwohl meine Tochter noch relativ klein war. Es gab einige kurzzeitige Stellen, bei denen ich wieder alles gegeben habe – oft ohne Anerkennung und vereinbarten Lohn.  Bei manchen gab es Übergriffe, die ich hätte anzeigen sollen. Ausnutzen lassen habe ich mich überall, allerdings nicht immer, ohne mich zu wehren. Bei einem Job in einer Holzverarbeitung habe ich z.B. eine Pause vom Dauerdienst eingefordert,  weil mir schon schlecht war nach stundenlanger Arbeit. Daraufhin wurde mir eine Woche später gekündigt, weil ich nicht leistungsfähig genug war. (Da hatte ich eine richtig gemeine Mandelentzündung mit hohem Fieber und konnte und durfte nicht arbeiten gehen. Die Konsequenz war die fristlose Kündigung) Das hat mich damals sehr getroffen, weil ich immer ein Arbeitspferd war, gut, loyal und fleißig und nie irgendetwas ausgenutzt habe, sondern immer meine eigenen Bedürfnisse zurückgesteckt habe (selbst Toilettengänge). Ich habe Überstunden gemacht, tätigkeitsfremde Aufgaben erfüllt, Privatwünsche erledigt, Arbeit mit nach Hause genommen usw.

Auch bei meiner so sehr geliebten Tätigkeit als Sekretärin im Krankenhaus habe ich mich wieder einmal ausnutzen lassen. Es war nur eine Halbtagsstelle – aber ich war gut – richtig gut und ich habe meine Arbeit geliebt. Der Umgang meinen 4  Chefs/Cheffinnen, mit den Auszubildenden  im Haus sowie mit Ärzten, anderen Sekretärinnen, Pflegepersonal, Patienten und Angehörigen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich liebte die Verantwortung und die Möglichkeit, nach meinen Fähigkeiten helfen zu können. Von 3 von 4 Chefs bekam ich eine Menge Verantwortung und Vertrauen.  Das Mobbing, welches ich durch die 4., mir überstellte Person erleben musste, war schrecklich. Aber ich versuchte, die Schäden gering zu halten und arbeitete noch mehr. Und mehr – und mehr – und mehr, damit das System weiterlaufen konnte. Ich habe meinen ranghöchsten Vorgesetzten darüber informiert, schon nach kurzer Zeit, wir mir Lügen unterstellt wurden. Er vertröstete mich immer mit dem Hinweis, dass sich „das Problem“ bald von selbst erledigen würde und ich noch „ein bisschen“ durchhalten sollte. Nach 3 Jahren konnte ich aber nicht mehr. Das Mobbingproblem war riesig geworden und nicht mehr zu bewältigen. Nicht nur ich war davon betroffen, sondern unser ganzer Bereich hat darunter gelitten. Aber es änderte sich nichts. Zuletzt kam die betreffende Person sogar zu mir auf die Toilette, um mich laut anzufahren, ob ich das nicht zuhause erledigen könnte und ich sollte gefälligst weiterarbeiten. Ich wurde sogar im Büro eingeschlossen – mit der anschließenden Begründung „man hätte das nicht bemerkt“. Oh – war ich schon so unsichtbar? Ich weiß nicht, warum ich so viel ertragen habe. (jetzt weiß ich es, weil ich einen sehr guten Therapeuten habe, der mich zur Lösung geführt hat). Ich fing an, Fehler zu machen, unkonzentriert zu sein, konnte mich nicht mehr an Termine erinnern, musste alles aufschreiben. Meine Notizen und fertigen Arbeiten verschwanden, selbst mein Tagesstempel wurde immer wieder umgestellt, meine Dateien im PC verschwanden spurlos, ebenso wie die Post. Irgendwann war es nicht mehr zu ertragen und mein Körper gab einfach auf. Nach ein paar Monaten mit kleinen Aussetzern mit Kreislaufproblemen, unklaren und dauernden Schmerzen, Schlaflosigkeit usw. konnte ich eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit nicht mehr laufen und nicht mehr sprechen. Ich bin einfach zusammengeklappt. Das war das Ende meiner beruflichen Laufbahn. Anfangs dachte ich noch, das würde nach zwei Wochen Krankenschein, Tabletten, Spritzen und Erholung wieder gut werden. Das wurde es aber nie. Jetzt bin ich in Frührente, weil ich überhaupt nicht mehr belastbar bin. Nach jeder Überforderung bremst mein Körper mich sofort wieder aus und fährt auf Null runter. Und auch hier schließt  ein Kreis und führt mich wieder zu meiner Mitte zurück, weil das das Einzige ist, was dann übrig bleibt.

Jemand fragte:  „Sind wir in Wirklichkeit nicht fast alle jemand anderer (siehe: Konsumwelt/Angebote – Entscheidungen/freie Willenssache). Eine Verstrickung im persönlichen Umfeld ist da nicht weit. Oft bleibt keine Wahl (Verselbständigung der Dinge)“ .

Darauf möchte ich ein klares JA geben. Da ich während meiner Therapie gelernt habe, ICH anstelle von MAN zu benutzen, möchte ich auch hier in der Ich-Form antworten. Aus heutiger Sicht empfinde ich die Konsumwelt mit ihren vielfäligen Angeboten wie einen verlockenden, großen Bazar mit vielen glitzernden und nur kurzfristig zu erhaltenden Angeboten. Natürlich steckt System dahinter und ich erkenne das auch als solches. Heute weiß ich, dass nichts dieser ach so wichtigen Teile mich glücklich machen kann, so wie es die Werbung immer wieder verspricht. Entweder BIN ich glücklich – oder nicht. Die Entscheidung liegt bei mir – und nicht im Besitzen von IN-Dingen. Aber ich möchte dazusagen, dass ich trotzdem immer noch gerne einkaufe. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind nicht viel hatte bzw. es immer sehr stark rationalisiert wurde. Diese Mangelgefühl versuche ich heute noch auszugleichen, wenn es mich wieder überkommt. Und ich lasse es auch zu, ab und an einen Kaufrausch zu haben und mir besondere Dinge zu kaufen (zu „gönnen“). Hätte ich mehr Geld, würde ich mir noch mehr kaufen. Das ist durch die Frührente natürlich nicht möglich. Jetzt bleibt oft nur noch das Gefühl der Armut, schlimmer als es zu Kinderzeiten war. Das ist besonders hart, weil ich während meiner Arbeitszeit sehr viel Geld verdient habe. Jetzt fühle ich mich manchmal nur noch „arm“ – und die Gesellschaft macht es nicht besser. Der Monat ist oft länger, als die Rente hält. Der einzige Weg, um da immer wieder herauszukommen, liegt wie immer bei mir und meiner Einstellung zum jetzigen Zustand. Wenn ich mich nicht abwerte, geht es mir besser und ich stehe das irgendwie durch.

Die „Verstrickung im persönlichen Umfeld“, um den normalen Status und Stolz zu bewahren, habe ich auch durchgemacht. Habe nach außen hin weitergemacht wie bisher, obwohl alles längst den Bach runterging und ich längst hätte offen damit umgehen sollen. Aber Scham und falsch verständene Rücksichtnahme auf andere habe ich mich ein Bild zeigen lassen, welches nicht mehr exisierte. Ich habe mich ausnutzen lassen – wie so oft. Privat und beruflich. Habe nicht auf meine innere Stimme gehört und gedacht, das wäre nur ein vorübergehender Zustand und alles würde wieder besser werden. Wurde es aber nicht. Irgendwann bricht jeder Turm mal ein. Und wieder einmal schließt sich der Kreis und führt mich zu meiner Mitte zurück, weil das alles ist, was bleibt.

Und so versuche ich jetzt ständig, dauerhaft zu lernen, mit mir selber klarzukommen und mich zu akzeptieren, wie ich bin bzw. mich in den Arm zu nehmen und mir zu sagen, dass ich „völlig okay“ bin und somit resistent gegen die Angriffe von außen (sei es in einer Partnerschaft oder im Alltag). Ich kenne mittlerweile viele Ursachen für mein Verhalten und weiß, wie ich damit umgehen muss/kann,wenn mal wieder so ein „down“ kommt. Und ich weiß, dass ich nicht immer – so wie früher – 150 % geben muss, um gut zu sein und akzeptiert zu werden. Wenn ich nur 50 % von mir gebe, ist das oft noch mehr, als andere geben. Und das reicht völlig. MIR reicht das auf jeden Fall, denn 50 % zu geben ist heute soviel wie früher 150 %. Manchmal kann ich auch nur 20 % geben, wenn es hoch kommt. Diese Phasen kommen immer wieder. Jetzt kann ich das ohne Abwertung zur Kenntnis nehmen und auf Besserung warten. Dann muss ich eben an manchen Tagen viel schlafen oder einfach in die Luft schauen, weil die Gedanken und Sorgen sich im Kreis drehen. Das ist Teil meiner Krankheit und kein Makel an mir.

Mein Leben hat sich komplett verändert. Es gab Zeiten, da war ich darüber abgrundtief verzweifelt. Jetzt kann ich es einfach hinnehmen, denn ich weiß, wozu das alles gut ist. Es führte mich zu meinem Kern. In meinen tiefsten Zeiten saß ich gefühlsmäßig in einem tiefen Brunnen, ohne einen winzigen Lichtstrahl, ohne Hoffnung, ohne Richtung und Ziel und komplett ohne Kraft und klärende Gedanken. Durch meinen wirklich guten Therpeuten und mit großer Hilfe meiner wunderbaren Tochter und meiner echten Freundinnen kam ich aus diesem Loch wieder heraus. Ich danke euch von Herzen dafür!  Manchmal passiert es mir noch und ich rutsche auch heute noch über die Kante, aber zum Glück verliere ich nicht mehr das Licht aus den Augen und sehe auch die hilfreichen Hände, die sich mir entgegenstrecken, um mich zu halten. Und ich kann sie endlich auch annehmen. Das war ein weiter und sehr harter Weg. Und wieder schließt sich der Kreis und führt mich in meine Mitte. 😉

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